Direkt zum Seiteninhalt

Wissenschaft aktuell

Lesezeit: Minuten
Wissenschaft aktuell 06.02.2017

270.000 Jugendliche von Internetanwendungen abhängig

Mittlerweile besitzen 95 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland ein Smartphone. Drei Viertel haben einen eigenen Computer oder Laptop. Die Zeit, die Jugendliche online sind, ist in den letzten Jahren angestiegen.

Wie eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nun zeigt, sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 12 und 25 Jahren durchschnittlich 22 Stunden pro Woche online. Dabei spielt das Smartphone mit 77,1 Prozent als Zugangsweg ins Internet die größte Rolle. Die neuen Studiendaten belegen eine größere Zahl von computerspiel- oder internetbezogenen Störungen bei Jugendlichen als noch 2011. Demnach sind aktuell 7,1 Prozent der 12- bis 17-jährigen Mädchen und 4,5 Prozent der gleichaltrigen Jungen betroffen.

Eine Störung kann dann vorliegen, wenn sich Betroffene gedanklich übermäßig stark mit dem Internet und Computerspielen beschäftigen. Oder sie werden unruhig, ängstlich oder kommen in traurige Stimmung, wenn sie diese Angebote nicht nutzen können.

Sie verwenden immer mehr Zeit für das Internet oder Computerspiele oder versuchen erfolglos, diese Aktivitäten einzuschränken. Sie verlieren das Interesse an früheren Hobbies und anderen Vergnügungen oder setzen die Nutzung von Computerspielen und Internet fort, obwohl ihnen die für sie daraus resultierenden psychosozialen Probleme bewusst sind.

Sie täuschen andere über den Umfang ihrer Nutzung von Computerspielen und Internet oder nutzen Computerspiele und Internet um negative Stimmungen abzubauen. Oder sie setzen durch das Computerspielen und die Internetnutzung wichtige Beziehungen, ihren Arbeitsplatz oder Ausbildungs- und Berufschancen aufs Spiel.

„Wir haben heute von fast überall Zugriff auf das Internet. Das eröffnet unzählige spannende Möglichkeiten, schafft aber auch neue Herausforderungen. Gerade Jugendliche müssen lernen, das Netz selbstbestimmt und im richtigen Maß zu nutzen. Sonst besteht die Gefahr, dass für das reale Leben neben dem virtuellen kein Platz mehr bleibt. Mittlerweile sind etwa 270.000 Jugendliche von Internetanwendungen abhängig, etwa doppelt so viele wie 2011, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung im Rahmen der Studien-Veröffentlichung Marlene Mortler.

Wissenschaft aktuell | 10.01.2024

Medienkompetenz für gering informationsorientierte Jugendliche

Eine aktuelle Studie beleuchtet, wie Jugendliche digitale Medien zur Meinungsbildung nutzen.

Meistgelesen

Häufig gelesen Neuigkeiten
17.05.2023
ChatGPT als Schreibtutor

Unterrichten.digital zeigt, wie KI in der...

14.06.2023
Fantasievolle KI: Von Daunenmänteln und Falschinformationen

Wo schier unendliche Potenziale verborgen...

07.06.2023
ChatGPT als Lernbegleiter bei Hausaufgaben

Sind mit Hilfe von KI Hausaufgaben für immer...