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Wissenschaft aktuell

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Wissenschaft aktuell 09.03.2018

Twitter-Studie: Falsche Informationen verbreiten sich schneller als richtige

Unwahre Behauptungen und Nachrichten verbreiten sich einer US-Studie zufolge auf Twitter deutlich schneller und erreichen mehr Menschen als wahre Informationen.

Für die bisher größte Langzeitstudie dieser Art, die vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) durchgeführt wurde und im Fachmagazin Science erschien, haben Forscher die Verbreitung von 126.000 englischsprachigen Geschichten untersucht. Diese wurden in den Jahren 2006 bis 2017 von drei Millionen Menschen mehr als 4,5 Millionen Mal getwittert. Unabhängige Faktenchecker überprüften die Geschichten auf ihren Wahrheitsgehalt, bevor deren Weiterverbreitung von den Forschern untersucht wurde.

Die Studie zeigt, dass ein unwahrer Inhalt eine um 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit hat, weiterverbreitet zu werden. Ob dies absichtlich erfolgte oder nicht, war nicht Bestandteil der Untersuchung. Verbreitet wurden Inhalte in allen Sparten und in allen Formen. Das betraf Themen aus Politik und Unterhaltung, ebenso wie Behauptungen oder Links zu einem Originalartikel. Politische Themen seien jedoch mit Abstand am häufigsten betroffen gewesen, schreiben die Forscher.

In einem weiteren Schritt wurde untersucht, warum sich unwahre Inhalte schneller und weiter verbreiteten. Die Forscher kamen zu einer einfachen Antwort: "Weil wir Neues mögen." Unwahre Inhalte riefen andere Emotionen bei den Nutzerinnen und Nutzern hervor. So hätten sie häufig spannender und neuartiger auf die Twitter-Nutzer gewirkt, schreiben die Autoren.

Ebenso wurde der Einfluss von sogennanten Bots untersucht, die automatisch Tweets generieren. Bots, so das Ergebnis, treiben die Weiterverbreitung von Unwahrheiten zwar an, aber sind nicht ausschlaggebend.

Quelle: (DPA, FAZ)

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