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Bildungsnotiz

Lesezeit: Minuten
Bildungsnotiz 19.04.2016

Über 4000 historische Schulbücher digitalisiert

Was lernten Schüler vor 100 Jahren? Den Blick zurück macht das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung möglich. Das Forschungsinstitut hat über 4000 historische Schulbücher digitalisiert und auf der Plattform GEI-Digital frei zugänglich gemacht.

Seit 2009 digitalisiert das Georg-Eckert-Institut mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) historische Schulbuchbestände. Inzwischen wurden über eine Million Seiten digitalisiert. Auf der Internet-Plattform GEI-Digital stehen inzwischen 4300 deutsche historische Schulbücher der Fächer Geschichte, Geographie, Politik sowie Realien- und Lesebücher frei zur Verfügung. Die digitalisierten Schulbücher reichen von den Anfängen des staatlichen Schulwesens im 17. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918.

"Historische Schulbücher verfügen über Seltenheitswert, daher ist das Ziel der Digitalisierung auch, zur langfristigen Bewahrung von Schulbüchern als nationales Kulturgut beizutragen," sagt die Leiterin der Forschungsbibliothek Dr. Anke Hertling. GEI-Digital ist nicht nur für die Forschung von Interesse, jeder hat Zugang und kann auf der Plattform seltene oder außergewöhnliche Raritäten entdecken.

Mit dem Mercurius Cosmicus - einem Geographiebuch aus dem Jahr 1648 - kann eines der ältesten Schulbücher eingesehen werden. Anfang des 20. Jahrhunderts lernten Schüler, dass der Kilimandscharo – auch als Kaiser-Wilhelm-Spitze bezeichnet – mit 5.895 Metern der höchste Berg im Deutschen Reich ist. Dementsprechend häufig wurde er in kolorierten Abbildungen in Schulbüchern dargestellt.

Die digitale Schulbuch-Bibliothek ist aber nicht nur für die Forschung interessant. Sie eignet sich auch im Schulkontext, schließlich sind Schulbücher eine Quelle, die ideal ist, um Sinnwelten und Werte in Bezug auf den sozialen Zusammenhalt und die politische Legitimation von Gesellschaften zu untersuchen.

Durch die bereitgestellten Volltexte sind einzelne Begriffe in einer großen Menge von Schulbüchern schnell zu finden. Außerdem ermöglicht die Funktion des Zoomens detaillierte Einblicke in die Quellen, was vor allem bei der Untersuchung von Karten und Abbildungen von großem Vorteil ist.

Quelle/Foto: Georg-Eckert-Institut

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