Gehört Homeschooling zur neuen Normalität?
Eltern geben den Schulen die Note „mangelhaft“ für ihre Fähigkeit, im Falle erneuter Schulschließungen den Unterricht aufrechterhalten zu können. Zudem sind viele Teilnehmer der Studie sehr skeptisch, dass der Unterricht digital aus der Ferne stattfinden kann. Als gerade noch „ausreichend“ wird der Stand der digitalen Bildung in Deutschland bewertet, etwa wenn es um Geräteausstattung, Internetanbindung und digitale Unterrichtsinhalte geht. In ihrem Urteil sind sich Bürger und Eltern einig: Auf der Schulnotenskala von 1 „sehr gut“ bis 6 „ungenügend“ vergeben sie für die Digitalisierung der Schulen im Durchschnitt einstimmig eine 4,2.
Neun von zehn Befragten (89 Prozent; Eltern: 88 Prozent) sind der Ansicht, dass die Pandemie die Defizite bei der Digitalisierung der Schulen schonungslos offengelegt hat. Für jeden Zweiten sollte Homeschooling zur neuen Normalität gehören: 47 Prozent aller Bürger (Eltern: 48 Prozent) meinen, auch nach der Corona-Pandemie sollte der Unterricht teilweise digital per Homeschooling stattfinden.
Kurzfristig allerdings glaubt kaum einer an die erfolgreiche Verlagerung des Unterrichts in den digitalen Raum, sofern Schulen erneut geschlossen werden sollten. Das Zeugnis ist verheerend: Die Vorbereitungen auf digitalen Unterricht im Falle eines erneuten Lockdowns bewerten die Befragten gerade noch als „ausreichend“ (Note 4,3) – die Eltern vergeben sogar nur ein „mangelhaft“ (Note 4,6).
Bei der Qualifizierung der Lehrkräfte sollten digitale Medien in die Ausbildung integriert werden (Andere: 87 Prozent; Eltern: 96 Prozent) und regelmäßige Fortbildungen zu digitalen Themen und Kompetenzen stattfinden (Andere: 87 Prozent; Eltern: 93 Prozent). Auch die Inhalte und Formate im Unterricht sollten erneuert werden, meinen die meisten. Das betrifft die Anpassung der Lehrpläne an die Möglichkeiten der Digitalisierung (Andere: 81 Prozent; Eltern 93 Prozent) und den Einsatz digitaler Lerninhalte wie etwa Lern-Apps oder interaktiver Arbeitsmaterialien im Unterricht (Andere: 67 Prozent; Eltern: 73 Prozent).
Für die Studie wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 269 Eltern schulpflichtiger Kinder, befragt.
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