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Wissenschaft aktuell

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Wissenschaft aktuell 09.07.2021

jugendschutz.net-Bericht 2020: Pandemie verstärkt Gefahren im Netz

Gefährliche Challenges, drastische Gewalt, Hass und Verschwörungstheorien: In der Corona-Krise haben sich die Risiken für junge Menschen im Netz verschärft.

Gefährliche Challenges, drastische Gewalt, Hass und Verschwörungstheorien: In der Corona-Krise haben sich die Risiken für junge Menschen im Netz verschärft. Vor allem bei der Nutzung von Messengern, Sozialen Netzwerken und Onlinespielen werden Kinder und Jugendliche mit Inhalten konfrontiert, die sie gefährden oder beeinträchtigen. Melden User Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen, reagieren viele Betreiber von Diensten unzureichend. Dies zeigt der aktuelle Jahresbericht von jugendschutz.net.

Durch die Corona-Pandemie sind Familien- und Lebensumfeld sowie die Freizeitgestaltung von Kindern noch stärker als bisher digital geprägt. Trotz Mindestalter lt. AGB von 13 bzw. 16 Jahren sind bei YouTube, TikTok und Instagram erkennbar viele Jüngere unterwegs. Wie auch die Erwachsenen zeigen sie dort, wer sie sind, was sie können und wen sie kennen. Freunde, Haustiere, Sport und Hobbys sind ihre Lieblingsthemen. Dabei orientieren sie sich an ihren Influencer-Vorbildern: Views und Follower sind der Maßstab für Beliebtheit.

Gaming gehört für Kinder und Jugendliche zur Alltags- und Medienkultur. Plattformen und Dienste bieten Spieler*innen Unterhaltung, Vernetzung und Austausch. Gaming-Inhalte erreichen Millionen junger Menschen weltweit. Es wundert daher nicht, dass Rechtsextreme hier mit ihrer Propaganda anknüpfen. Rechtsextreme nutzen ästhetische Elemente des Gamings zur Gestaltung ihrer Propagandainhalte.

Auch instrumentalisieren sie Gaming-Dienste und versuchen, in Gaming-Subkulturen Fuß zu fassen. So findet sich in manchen Communitys eine Fülle an menschenverachtenden oder NS-relativierenden Inhalten. Rechtsextreme entwickeln auch eigene Videospiele, um ihre Weltsicht zu transportieren.

jugendschutz.net registrierte im Jahr 2020 insgesamt 5.056 Verstoßfälle (2019: 6.950), 55 Prozent davon in Social-Media-Angeboten. Den größten Anteil nahmen erneut mit 41 Prozent Darstellungen sexualisierter Gewalt ein (2019: 37 Prozent). 21 Prozent der Verstöße waren dem Phänomen Politischer Extremismus zuzuordnen, 14 Prozent entfielen auf Pornografie, gefolgt von Selbstgefährdung (12 Prozent), Gewalt (9 Prozent) und Cybermobbing (3 Prozent).

Weitere Informationen:
Zum jugendschutz.net-Bericht 2020
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