Kinder und Jugendliche sind heute nicht einfach nur online. Sie sind kreativ, vernetzt und gestalten ihre digitale Welt aktiv mit. Für Eltern heißt das: Wer versteht, was junge Menschen wirklich online suchen, kann sie besser unterstützen – und Gefahren wie Hass im Netz früher erkennen.
Digitale Netzwerke sind mehr als nur Bildschirmzeit. Hier entdecken Kinder ihre Stärken, pflegen Freundschaften und probieren Neues aus. Die UNICEF-Studie "Responsible Innovation in Technology for Children" nennt acht Bereiche, die für das Online-Wohlbefinden von Kindern besonders wichtig sind. Genau diese acht Dimensionen greifen wir auf, um zu erklären, was Kinder online wirklich suchen und was das mit Phänomenen wie Hass im Netz zu tun hat.
Die 8 Bereiche im Detail
Jugendliche bewegen sich zunehmend selbstständig online. Dabei wünschen sie sich sichere Räume, in denen sie vor Mobbing, Cybergrooming und übergriffigen Kommentaren geschützt sind. Plattformen wie TikTok oder Instagram haben zwar Melde- und Blockierfunktionen, doch viele Jugendliche berichten, dass sie sich oft selbst schützen müssen – durch private Accounts oder selektives Teilen.
Tipp: Ermutige dein Kind, über unangenehme Erfahrungen zu sprechen. Legt gemeinsam Privatsphäre-Einstellungen fest.
In sozialen Netzwerken treffen Jugendliche eigene Entscheidungen. Sie wählen Inhalte, gestalten ihre Profile und kommunizieren, mit wem sie wollen. Dieses Gefühl von Kontrolle ist essenziell für ihre Entwicklung.
Risiko: Die Autonomie endet dort, wo Plattformen durch Algorithmen steuern, was Jugendliche sehen.
Tipp: Sprich mit deinem Kind über Filterblasen und hilf dabei, den eigenen Medienkonsum bewusst zu gestalten.
Tipp: Sprich mit deinem Kind über Filterblasen und hilf dabei, den eigenen Medienkonsum bewusst zu gestalten.
Soziale Netzwerke sind Lernräume. Jugendliche erstellen Inhalte, probieren digitale Tools aus und lernen, sich öffentlich auszudrücken. Wer sieht, dass eigene Beiträge ankommen, erlebt Selbstwirksamkeit – das stärkt Selbstbewusstsein und Medienkompetenz.
Risiko: Nicht alle Erfahrungen sind positiv. Wenn es Kritik gibt, kann das Selbstbild leiden. Auch kann der Vergleich mit anderen demotivieren.
Tipp: Vermittle deinem Kind, dass digitale Anerkennung nicht alles ist. Lobe reale Stärken und Fortschritte.
Tipp: Vermittle deinem Kind, dass digitale Anerkennung nicht alles ist. Lobe reale Stärken und Fortschritte.
Ob Frust wegen eines Kommentars oder Freude über eine neue Freundschaft – Emotionen prägen das Online-Erleben. Gerade in Stressphasen nutzen viele Kinder Social Media zur Ablenkung oder zur emotionalen Regulation.
Tipp: Achten darauf, ob dein Kind Social Media eher zur Entspannung oder als Flucht nutzt. Findet gemeinsam alternative Strategien.
Digitale Kommunikation ist für viele Jugendliche zentral. Sie verabreden sich über Snapchat, pflegen Freundschaften über Reels und Gruppen-Chats.
Tipp: Interessiere dich sich für die digitalen Beziehungen Ihres Kindes. Wer sind die Online-Freunde, wie läuft die Kommunikation ab?
Kinder und Jugendliche erschaffen täglich neue Inhalte: Tänze, Memes, Challenges. Social Media ist ein Raum für kreative Selbstverwirklichung.
Tipp: Unterstütze kreative Projekte deines Kindes – auch digital. Das stärkt das Vertrauen und gibt Raum für konstruktives Miteinander.
Jugendliche nutzen soziale Medien, um herauszufinden, wer sie sind – oder sein wollen. Sie probieren Rollen aus, wechseln Stile oder sprechen Themen an, die ihnen wichtig sind.
Tipp: Nimm die Identitätsfindung ernst. Begleite dein Kind empathisch – auch wenn es neue Wege geht.
Soziale Netzwerke zeigen Vielfalt – aber auch Ausschlussmechanismen. Wer bestimmten Schönheitsidealen nicht entspricht, kann schnell Ziel von Spott oder Hass werden.
Tipp: Sprich mit deinem Kind über Diskriminierung online. Fördere einen offenen, inklusiven Blick auf andere Menschen und Lebensweisen.
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