Looksmaxxing: Wenn Selbstoptimierung gefährlich wird
Looksmaxxing beschreibt alle möglichen Maßnahmen, um attraktiver zu wirken. Anfänglich reicht das von einer besseren Frisur über Training bis hin zu gesunder Ernährung – im Jargon der Szene „Softmaxxing“ genannt. Doch schnell geraten Jugendliche in einen Strudel immer extremerer Methoden. Beim „Hardmaxxing“ verletzen sich manche absichtlich beim sogenannten Bone Smashing, schlagen sich also gezielt gegen Gesichtsknochen, um markantere Züge zu bekommen. Andere greifen zu Anabolika oder riskanten Operationen, wie Beinverlängerungen.
Besonders gefährlich: Hinter dem Trend steckt oft Selbsthass und ein verzerrtes Körperbild, das durch fragwürdige Vorbilder wie den angeblich perfekten „Chad“ – groß, kantiges Gesicht, makellos – geprägt wird. In den einschlägigen Foren werden die Nutzer mit der sogenannten Blackpill-Theorie konfrontiert, die ihnen suggeriert: Wer nicht von Natur aus attraktiv ist, habe „verloren“ und könne nichts daran ändern. Diese Einstellung fördert Resignation, Isolation und nicht selten auch frauenfeindliches Denken.
Looksmaxxing ist mehr als nur ein weiterer Online-Trend: Es kann langfristige körperliche und seelische Schäden hinterlassen. Sprechen Sie mit Ihrem Sohn über seine Selbstwahrnehmung, über den Unterschied zwischen gesunder Selbstfürsorge und selbstzerstörerischem Perfektionismus. Ermutigen Sie ihn, seine Stärken abseits des Äußeren zu sehen – und holen Sie sich im Zweifel professionelle Unterstützung. Denn: Kein Algorithmus und kein Forum im Netz sollte definieren, was ein junger Mensch wert ist. Wir bieten zu diesem Thema verschiedene Inhalte in unserer Toolbox an und gezielt Material gegen Hass im Netz.
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