Dog Whistling: Wenn Botschaften doppelt sprechen
Eine Hundepfeife hört man selbst nicht – nur Hunde reagieren darauf. Genauso funktioniert das Internet-Phänomen „Dog Whistle“: Wörter, Zahlen, Memes oder Emojis haben eine zweite, oft versteckte Bedeutung. Nur Eingeweihte verstehen, was wirklich gemeint ist. Dog Whistles sind Code-Signale. Nach außen wirken sie harmlos, für Insider transportieren sie aber politische Botschaften, Abwertungen oder sogar strafbare Inhalte. Sie können als doppeldeutige Phrasen, als Zahlen, die an historische Ereignisse oder Parolen erinnern, oder als Emojis auftauchen.
Beispiele gibt es viele: Die Sonnenblume steht online oft für Solidarität mit der Ukraine. In Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit gilt das Emoji Gehende Person als Aufruf zur Demo – eine kreative Strategie gegen Zensur. In rechtsextremen Gruppen werden hingegen werden Symbole genutzt, um menschenfeindliche Botschaften zu tarnen. Dog Whistles sind also nicht nur Spielerei, sondern können gefährlich werden, weil sie Hass tarnen und unbemerkt verbreiten.
Wichtig ist deshalb, solche Signale zu erkennen. Auffällig ist es zum Beispiel, wenn Emojis oder Begriffe in ungewöhnlichen Zusammenhängen auftauchen. Hier lohnt es sich, nachzufragen und gemeinsam genauer hinzuschauen. In Schule und Familie können Dog Whistles entschlüsselt und offen besprochen werden. So stärken Kinder und Jugendliche ihre Medienkompetenz und lassen sich weniger leicht manipulieren.
Sind euch schon Dog Whistles begegnet? Sprecht ihr in der Schule oder zuhause über geheime Emoji-Codes? Klar ist: Nur wenn wir verstehen, was hinter den Symbolen steckt, können wir uns schützen und unsere Kinder stark gegen versteckte Botschaften im Netz machen. Mehr allgemeine Informationen zur Thematik Desinformation/Meinungsbildung gibt es in unserem Themenportfolio Desinformation & KI .
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