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Der krähende Wasserhahn

Lesezeit: Minuten
Analytische und schöpferische Kompetenz | 9 bis 12 Jahre | 90 Minuten
Sprachassistenten verstehen alles?
In der Projektidee erfahren Kinder, dass Sprachassistenten eine Form von Künstlicher Intelligenz sind. Durch analoge und digitale Sprachspiele reflektieren sie, wie Sprachassistenten funktionieren und wieso bei der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine Missverständnisse auftreten können.
Ausgehend von dem Sprachspiel „Teekesselchen“ reflektieren die Kinder, welche Informationen digitale Sprachassistenten benötigen, um die richtigen Ergebnisse an die fragende Person zurückzugeben. Anhand kleiner sprachlicher „Experimente“ erfahren die Kinder zum einen, dass Künstliche Intelligenz große Datenmengen bedarf, um gut zu funktionieren. Zum anderen erleben Kinder, dass menschliche Kommunikation vieldeutig und kontextabhängig sein kann.
Ziel ist es, Kinder dafür zu sensibilisieren, wie Künstliche Intelligenz bei Sprachassistenten funktioniert und welche Grenzen es dabei gibt. Die Kinder sollen lernen, abzuwägen, wann Sprachassistenten hilfreich im Alltag sein können und wann es sinnvoller bzw. erfolgversprechender ist, andere Hilfsmittel, wie weitere Online-Informationen oder Personen bei Fragestellungen zu Rate zu ziehen.
Projektverlauf

Zu Beginn werden die Kinder befragt, in welchem Maße sie die Sprachfunktionen (Sprachaufnahmen, Sprachassistenten) auf dem Handy nutzen und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.

Im Anschluss werden die Kinder als kurze Einstimmung spielerisch mit Doppeldeutigkeiten in der deutschen Sprache vertraut gemacht. Schwerpunkt der Projektidee ist die Arbeit mit einem Sprachassistenten (mündlich) bzw. der Informationsabfrage (schriftlich) über das Internet. Anhand vorgegebener Suchfragen experimentieren die Kinder mit der Sprache, um herauszufinden, wie präzise die mündliche bzw. schriftliche Eingabe bei Sprachassistenten sein muss, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erlangen.

Befragen Sie die Kinder zu ihren Nutzungsgewohnheiten vom Handy hinsichtlich der Sprachfunktionen. Mögliche Fragen können sein:
- Sucht ihr über das Handy nach Informationen?
- Wie sucht ihr?
- Verwendet ihr die Sprachaufnahmefunktion?
- Nutzt ihr den Sprachassistenten, um Dinge zu erfragen?
- Versteht euch der Sprachassistent immer?
- Welche Erfahrungen macht ihr allgemein damit?

Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten.
Ergebnissicherung: Schaufbild
Sozialform: Plenum
Als Einstimmung in die Thematik „Doppeldeutigkeiten in der Sprache“ machen die Kinder eine kleine Aufwärmübung zu Wörtern, die gleich klingen und gleich geschrieben werden, aber eine unterschiedliche Bedeutung (Homonyme) haben. Dazu werden an der Tafel einzelne Lückensätze unsortiert angeschrieben, bei denen die Homonyme (in Form von Bildkarten) wie in folgenden Beispielen vertauscht worden sind:

Deine Fliege sitzt schief. (Bildkarte Tier Fliege)
Auf dem Marmeladenbrot sitzt eine Fliege. (Bildkarte Hemdfliege)
Früh um 5 Uhr kräht der Hahn. (Bildkarte Wasserhahn)
Stell den Hahn ab. (Bildkarte Tier Hahn)

Gemeinsam lesen die Kinder die Sätze an der Tafel und ordnen die Homonyme je nach Kontext in die richtige Lücke. Durch diese Übung stellen die Kinder fest, dass bei gleichklingenden Wörtern, die Angabe des Kontextes wichtig ist, um Missverständnisse zu vermeiden.
Ergebnissicherung: Schaubild
Sozialform: Plenum
In Anlehnung an das Sprachspiel „Teekesselchen“ erarbeiten die Kinder in Gruppenarbeit (je nach Klassenstärke zwei oder mehrere Gruppen) kleine Quizaufgaben. Analog zu Phase 2 denken sie sich selbst Rätselsätze zu Homonymen aus (s. weiterführende Informationen). Das können beispielsweise sein:

Mein Teekesselchen ist groß, hat spitze Türme und in ihm wohnten Prinzen und Prinzessinnen.
In mein Teekesselchen kann ich einen Schlüssel stecken.

(Lösung: Schloss)

Anschließend liest jede Gruppe ihre Sätze den anderen Kindern vor, die erraten müssen, welches Homonym gesucht ist.
Ergebnissicherung: Arbeitsblatt
Sozialform: Gruppenarbeit, Plenum
Die Klasse wird erneut in zwei Gruppen geteilt. Gruppe 1 versucht, mithilfe eines Sprachassistenten Informationen zu vorgegebenen Fragen zu bekommen. Gruppe 2 versucht, durch Suche im Internet die Fragen zu beantworten. Ziel ist es, festzustellen, welche Ergebnisse beide Gruppen erhalten und wie präzise die Sprach- bzw. Kontexteingabe sein muss, um ein genaues Ergebnis zu erlangen. Vorgegebene Aufgabenstellungen können sein:

Beispielaufgabe 1
Situation: Eine alte Dame möchte sich im Park ausruhen.
Ausgangsfrage: Wo ist eine Bank?

Beispielaufgabe 2
Situation: Tom muss für den Naturwissenschaftlichen Unterricht ein Modell einer Zelle bauen.
Ausgangsfrage: Wie sieht eine Zelle aus?

Jede Gruppe stellt/gibt die Ausgangsfrage ein (Sprachassistent /Internetsuche) und notiert das Ergebnis. Danach überlegen die Kinder, wie sie die Frage erweitern müssen, um eine detailliertere Antwort zu erhalten. Die Zwischen- und Endergebnisse werden auf einem Arbeitsblatt notiert und später miteinander verglichen. Je nach Lernstand kann die Aufgabenstellung so abgewandelt werden, dass sich die Kinder selbstständig Situationen und Ausgangsfragen zu Homonymen ausdenken und eine Abfrage/Recherche dazu durchführen.
Ergebnissicherung: Arbeitsblatt
Sozialform: Gruppenarbeit, Plenum
Projektfazit

Mit der Projektidee reflektieren die Kinder, wie viele Nachfragen bei Sprachassistenten und bei einer Suchanfrage nötig sind, um auf die gewünschte Frage eine Antwort zu bekommen. Sie erfahren, dass es aufgrund von Doppeldeutigkeiten in der Sprache häufig präziser Angaben bedarf, um mit einer Maschine erfolgreich zu kommunizieren. Die Projektidee lässt sich sehr gut im Deutschunterricht sowie in anderen Fächern, die für die Erarbeitung von Inhalten eine Internetrecherche voraussetzen, anwenden.

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