Studie zu Hasskommentaren im Netz
Für die Studie haben die Forscher die Facebook-Seiten und die Online-Foren von Deutschlandfunk Kultur, Rheinische Post Online (RP), RTL Deutschland, Spiegel Online und Tagesschau.de untersucht und zwölf Experten der dortigen Redaktionen zu Erfahrungen, Strategien und Bedürfnissen im Umgang mit Nutzerkommentaren befragt. Sie analysierten dafür rund 8500 Postings zu 16 journalistischen Beiträgen.
Eine zentrale Erkenntnis: Hassrede und Verleumdung prägen zunehmend die Kommentarspalten von journalistischen Online-Angeboten. Ebenso zieht sich der Vorwurf von Propaganda und Lügenpresse durch nahezu alle analysierten Diskussionen. Unabhängig vom Thema "werfen User den Journalisten bewusste Manipulation und interessengeleitete Berichterstattung vor". Höchstens ein Drittel der Kommentare habe einen thematischen Bezug und geht ausdrücklich auf Aspekte ein, die im journalistischen Beitrag vorkommen. Beim Rest handle es sich um "sachfremde Verunglimpfungen oder Hetze", so die Wissenschaftler.
Die Studie „Hasskommentare im Netz. Steuerungsstrategien für Redaktionen“ beinhaltet ausserdem einen 10-Punkte-Plan gegen Hassrede im Netz. Dieser zeigt auf, wie Redakteue entschieden gegen Hasskommentare in den Kommentarspalten auf ihren Online-Auftritten vorgehen und ausufernde Debatten zivilisieren können.
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