Direkt zum Seiteninhalt

Familie und Medien

Lesezeit: Minuten
Familie und Medien 18.04.2016

Macht das Smartphone uns zu "Smombies"?

Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Das besagt die Straßenverkehrsordnung - und sie bezieht sich damit explizit auch auf Fußgänger und Radfahrer.

Denn häufig ist durch die Smartphonenutzung von Jugendlichen wie Erwachsenen die nötige Aufmerksamkeit für den öffentlichen Raum nicht mehr gegeben, wie eine aktuelle Erhebung der DEKRA zeigt.

Die Risiken der Handynutzung werden häufig unterschätzt. Nach Angaben des Deutschem Verkehrssicherheitsrats (DVR) nehmen Menschen rund 90 Prozent der Informationen aus ihrer Umwelt über die Augen auf. Das heißt zum Beispiel: Konzentrieren sich Jugendliche auf dem Schulweg auf ihr Smartphone, stehen nur noch 10 Prozent ihrer Aufnahmefähigkeit zur Verfügung. Sie sind fast komplett vom Geschehen auf der Straße abgelenkt.

Wie viele Fußgänger durch ihr Smartphone abgelenkt werden, belegt eine internationale Erhebung der DEKRA Unfallforschung, die die Mediennutzung im Straßenverkehr in sechs europäischen Städten vergleicht. Mit einem eindrücklichen Ergebnis: Von den fast 14.000 erfassten Fußgängern in sechs europäischen Städten nutzten fast 17 Prozent ihr Smartphone offensiv im Straßenverkehr.

Besonders eindrücklich war eine Szene in Stockholm: "Ein junges Mädchen bleibt mitten auf der Straße stehen, holt ihr Handy heraus und beginnt zu tippen. Erst als ein Busfahrer hupt, wird ihr klar, wo sie steht.", berichtet Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE. "Solche und ähnliche Situationen haben die Teams unserer Unfallforschung immer wieder beobachtet."

Und so kommt die Erhebung zu einem klaren Ergebnis: Jüngere Altersgruppen sind insgesamt häufiger abgelenkt als ältere. Dass dieses Verhalten aber nicht allzu überraschend ist, bewies im vergangenen Jahr der Verlag Langenscheidt. Er kürte die sogenannten „Smombies“, ein Kunstwort aus "Smartphone" und "Zombie", zum Jugendwort des Jahres 2015.

Riskante Ablenkung durch Smartphones: Erhebung der DEKRA Unfallforschung

Familie und Medien | 22.10.2025

Wie viel ist zu viel? Wenn Medienerziehung zur Herausforderung wird

Eltern sorgen sich zunehmend um den Medienkonsum ihrer Kinder – das zeigt die aktuelle Studie der Körber-Stiftung „Eltern im Fokus 2025“.

Familie und Medien | 01.10.2025

Mauerfall, Medien und deutsche Einheit: Braucht es Medienkompetenz zum Verständnis historischer Ereignisse?

Warum Kinder zur Förderung des Geschichtsbewusstseins ermutigt werden sollten, Informationen zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven zu betrachten.

Meistgelesen

Häufig gelesen Neuigkeiten
31.03.2025
Medien ohne Ende - Wie viel ist zu viel?

Die Verfügbarkeit von Medien macht es für...

23.04.2025
Künstliche Intelligenz bei Meta: Neue Funktionen und wichtige Hinweise für Eltern

Meta hat die Integration von Künstlicher...

30.04.2025
DAK-Suchtstudie: Millionen Kinder haben Probleme durch Medienkonsum

In Deutschland haben Millionen Kinder und...