Einsamkeit im Winter - KI als Ersatzfreund*in?
Aktuelle Studien zeigen, dass KI in begleiteten Programmen kurzzeitig helfen kann, Einsamkeit zu mindern. Das kann entlastend wirken: Einige Kinder trauen sich hier erstmals, Gefühle in Worte zu fassen oder Fragen zu stellen, die sie sich bei Erwachsenen nicht zu fragen trauen.
Gleichzeitig warnen Fachleute: Wer sich zu stark an KI-Gespräche gewöhnt, läuft Gefahr, sich noch weiter zurückzuziehen. Manche Jugendliche fühlen sich emotional an Chatbots gebunden, sprechen weniger mit echten Menschen und erleben am Ende mehr Einsamkeit statt weniger. Dazu kommt, dass KI keine Therapie ersetzen kann. Antworten können ungenau, verwirrend oder in Krisensituationen sogar gefährlich sein. Auch das Thema Datenschutz dürfen Eltern nicht unterschätzen: Viele Dienste speichern Gespräche dauerhaft.
Für Familien gilt deshalb: Ein KI-Gesprächsverbot hilft selten, aber begleiten ist wichtig. Eltern können neugierig fragen, wie ihr Kind KI nutzt, wofür es diese Gespräche sucht und wie sich das anfühlt. Zusammen lassen sich klare Regeln vereinbaren:
- KI für Infos oder kleine Impulse. Echte Sorgen gehören aber zu echten Menschen.
- Gleichzeitig lohnt es sich, im Winter aktiv Kontakte zu stärken: gemeinsame Rituale, Treffen mit Freund*innen, Bewegung und Gespräche, die Nähe schaffen.
Kinder brauchen das Gefühl, dass sie mit schweren Gedanken jederzeit zu ihren Eltern kommen dürfen, auch wenn sie zwischendurch mit einer KI schreiben.
KI kann also ein Werkzeug sein, das kurzfristig entlastet. Aber es ersetzt keine Freundschaften, keine Familie und keine professionelle Hilfe. Am Ende hilft Kindern vor allem eins: dass Erwachsene da sind, hinschauen und mit ihnen über das sprechen, was ihnen wirklich auf dem Herzen liegt.
Im Internet finden Sie und Ihre Kinder verschiedene Hilfsangebote in schwierigen Lagen, wie z.B. die Nummer gegen Kummer.
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