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Familie und Medien

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Familie und Medien 29.05.2020

Lernen (fast) alleine zu Hause

Seit Mitte März fand wegen der Corona-Pandemie in Deutschland kein Präsenzunterricht an Schulen mehr statt. Die daraus folgende Umstellung auf Homeschooling erfolgte überraschend kurzfristig und war damit nicht systematisch vorbereitet.

Wie ist es den Schülerinnen und Schülern in den vergangenen Monaten ergangen? Auch wenn Einzelmeinungen stark unterschiedlich ausfallen ist das Gesamturteil der Lernenden zur „Schule zu Hause“ tendenziell positiv, so die aktuelle Studie der Telekom Stiftung "Schule zu Hause in Deutschland". Zwischen den untersuchten Schulstufen –Grundschule, Hauptschule, Real- und Mittelschule und Gymnasium – sind dabei keine nennenswerten Unterschiede festzustellen, so die Studie.

Bei der Bewertung verschiedener Aspekte, die die Schule mit Präsenzunterricht vom Homeschooling unterscheiden, wird klar positiv bewertet, dass der Schulweg entfällt und dass digitalen Medien und Technologien (Computer, Internet, Messenger-Dienste usw.) im Rahmen der „Schule zu Hause“ eine größere Bedeutung zukommt.

Negativ bewertet wird das Fehlen einer sozialen Einbettung, wie sie in der Schule zwangsläufig gegeben ist. Der große Anteil an Alleinarbeit sowie der fehlende direkte Kontakt mit Lehrkräften und Mitschülern wird von der Gesamtheit der Schülerinnen und Schüler deutlich negativ wahrgenommen.

Pro Tag beschäftigen sich die Befragten im Schnitt 3,5 Stunden damit, daheim zu lernen. Wenig überraschend angesichts des deutschen Schulsystems erhalten die Kinder und Jugendlichen in Mathematik, Deutsch und Englisch über alle Schulstufen hinweg am häufigsten Aufgaben.

Fächerübergreifend dominieren die Aufgabenstellungen „Aufgaben lösen“ und „Texte lesen“. Eher unkonventionelle Formate wie „Videos, Podcasts“ oder „Gruppenarbeiten“ kommen über alle Fächer gesehen nur in einer Minderheit der Fälle zum Einsatz.

Auffällig ist, dass für (gut) die Hälfte der Befragten Homeschooling Alleinarbeit und auf sich selbst (und allenfalls die Familie) gestellt sein bedeutet. Die Mehrheit (74,3 Prozent) der Lernenden haben einen festen Arbeitsplatz in ihrem eigenen Zimmer; die übrigen lernen am Esstisch im Wohnzimmer oder in der Küche (15,4 ?Prozent), im Arbeitszimmer ihrer Eltern (7,2 Prozent), in einem mit Geschwistern geteilten Zimmer (2 Prozent) oder an einem anderen Ort (1 Prozent).

Weitere Informationen:
Zur Studie
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