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Wissenschaft aktuell

Lesezeit: Minuten
Wissenschaft aktuell 07.03.2019

Vertrauen in Medien

Eine aktuelle Studie der Universität Mainz zeigt: 2018 gab es wieder mehr Menschen in Deutschland, die etablierten Medien nicht vertrauen.

Die „Lügenpresse“-Debatte hat Spuren hinterlassen: Pauschale Kritik und Polemik haben sich in den vergangenen Jahren verfestigt, so die Autoren der Studie. Jeder vierte Bürger in Deutschland hält die Medien nicht für vertrauenswürdig und wirft ihnen gezielte Manipulation vor. Demnach stimmen 25 Prozent der Bevölkerung der Aussage zu: „Die Medien arbeiten mit der Politik Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren.“ Ein Jahr zuvor stimmten 20 Prozent zu, 2016 waren es 27 Prozent. Den Vorwurf, die Medien würden die Bevölkerung in Deutschland systematisch belügen, teilen aktuell 16 Prozent.

Die Studie zeigt aber auch, dass die Zahl derjenigen, die den Medien grundsätzlich vertrauen, zum einen größer und zum anderen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen ist. Nach einem Vertrauenshoch im Jahr 2017 sind die Werte für das öffentlich-rechtliche Fernsehen laut aktueller Studie leicht gesunken – 65 Prozent der Bevölkerung vertrauen der Berichterstattung (2017: 72 Prozent, 2016: 69 Prozent).

Die breite Diskussion über den Datenskandal von Facebook, über Fake News im Internet und andere Gefahren des Netzes lassen viele Menschen nachhaltig vorsichtig und misstrauisch gegenüber Online-Nachrichten werden. Das Vertrauen in Internetquellen ist nach einem Absturz im Vorjahr auch im Jahr 2018 gering. Nur 21 Prozent der Befragten vertrauen den Nachrichten auf Seiten von Suchmaschinen, und nur vier Prozent den Nachrichten in sozialen Netzwerken. Der Anteil derjenigen, die Nachrichten in sozialen Netzwerken generell für nicht vertrauenswürdig halten, ist innerhalb eines Jahres sogar von 42 auf 51 Prozent angestiegen.

Weitere Informationen:
Zur Studie "Medienvertrauen"
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