US Forscher: Video Games machen nicht gewalttätig
Wissenschaftler der University of Oxford haben mit rund 1000 Teenagern im Alter von 14 und 15 Jahren eine Untersuchung durchgeführt, um herauszufinden, ob Gewalt in Videospielen zu Gewalt in der Realität führt. Anlass waren die kontrovers geführten Diskussionen zu diesem Thema, besonders in Zusammenhang mit mehreren Amokläufen an amerikanischen Schulen.
Im Rahmen der Untersuchung haben die Probanden unterschiedliche Gewaltspiele über einen längeren Zeitraum gespielt. Für die Bewertung des Gewalt-Levels der Spiele wurde ein unabhängiges Bewertungssystem auf Basis der europäischen und amerikanischen Altersfreigabe herangezogen. Im Anschluss verglichen die Forscher die Nutzungsdauer und das Verhalten der Jugendlichen in dem vorangegangenen Vergleichsmonat. Die Einschätzung des Aggressionsverhaltens der Probanden wurde von Erziehungsberechtigten oder Betreuern vorgenommen. Das Ergebnis: Auch bei zunehmendem Konsum von Gewaltspielen gibt es keinen Hinweis darauf, dass ein Spieler plötzlich stärker zu Gewalt neigen könnte. Dass allein der Konsum von Gewaltspielen keinen messbaren Einfluss auf aggressives Verhalten von Jugendlichen habe, bedeute wiederum jedoch nicht, dass manche Mechanismen und Situationen beim Spielen nicht etwa negative Reaktionen wie Wut oder gar Versagensängste förderten, so die Forscher.
Die Forscher gehen davon aus, dass zwei Drittel der männlichen Teenager und fast 50 Prozent der Mädchen regelmäßig gewaltvolle Games spielen. Ein anderes Problem sehen die Experten aber auch darin, dass es bei jungen Menschen zunehmend zu einer exzessiven Nutzung von Computerspielen und sozialen Netzwerken komme.
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