Jugendschutzsoftware im Elternhaus
Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalisierten Welt auf. Darauf müssen Eltern in ihrer Erziehung reagieren. Die Medienerziehung und die Förderung der Medienkompetenz bei Heranwachsenden sind mit der Entwicklung der digitalen Welt im Alltag von Familien wichtiger geworden. Denn häufig erfolgt die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in digitalen und mobilen Umgebungen - und mehr und mehr losgelöst von durchgängiger elterlicher Kontrolle.
In einer qualitativen Studie, die das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt hat, wurde deshalb untersucht, wie Eltern zu Hilfsmitteln wie Jugendschutzsoftware stehen und wie sie diese in den Familienalltag integrieren.
Die Studie kommt dabei zu einem klaren Ergebnis: Bisher kommt Jugendschutzsoftware nur in wenigen Familien zum Einsatz. Außerdem wird sie in erster Linie dazu eingesetzt, die Internetnutzung der Kinder auf inhaltlicher Ebene zu beschränken. Möglichkeiten zur Zeitkontrolle spielen dabei eine geringere Rolle. Andere Funktionen (z. B. die Protokollierung der Internetnutzung) sind kaum von Bedeutung.
Ein großer Teil der Befragten kann sich dennoch vorstellen, eine Jugendschutzsoftware bei Bedarf einzusetzen. Auch skeptische Eltern sehen durchaus Möglichkeiten, sie in ihr Erziehungskonzept einzubinden. Allerdings müssten aus ihrer Sicht einige Voraussetzungen erfüllt sein, zum Beispiel eine Verbesserung der Filterleistung, flexible Möglichkeiten des Zeit- und Nutzermanagements für Eltern, einfache Bedienbarkeit und plattformübergreifende Kontrollmöglichkeiten.
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