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Spielauswahl: wie findet man das richtige Game für das Kind?

Lesezeit: Minuten
Es gibt unzählige Spiele und ständig kommen neue hinzu. Doch wie findet man das Richtige? Alterskennzeichen sind ein erster Hinweis, wichtiger ist aber, wie Kinder fühlen, denken und mit Erlebnissen umgehen. Beobachtung und Austausch helfen oft mehr als reine Zahlen.
Altersfreigaben wie USK oder PEGI sind hilfreiche Orientierung, aber keine Garantie dafür, dass ein Spiel wirklich zum Kind passt. Entscheidend ist die persönliche Reife: Kann ein Kind mit Frust umgehen, Situationen einordnen oder nach belastenden Szenen darüber sprechen? Manche Kinder brauchen mehr Begleitung, andere kommen schneller allein zurecht. Hier zeigen wir, worauf Eltern und Pädagog*innen achten können, um Spiele bewusst auszuwählen und wie die gemeinsame Auswahl zu einer Chance für Vertrauen und Verständnis wird.


Kinder von Anfang an einbeziehen. Fragen wie „Welches Spiel interessiert dich und was gefällt dir daran?“ helfen zu verstehen, was sie suchen: Spannung, Gemeinschaft oder kreative Gestaltung. So entsteht ein Gespräch über Erwartungen und Motive, bevor das Spielen beginnt.

Gemeinsam auswählen


Die Altersfreigabe der USK oder PEGI bietet eine erste Orientierung, welche Inhalte für welches Alter geeignet sind. Zusätzlich kann es hilfreich sein, Trailer oder Let’s Plays gemeinsam anzusehen, um einen eigenen Eindruck zu gewinnen, bevor das Spiel gestartet wird.
Prüfen und informieren


Informationen auf vertrauenswürdigen Seiten wie dem Spieleratgeber NRW liefern Einschätzungen zu Inhalten, Lernpotenzialen und möglichen Risiken. Beim Einrichten eines Gaming-Accounts sollten Sicherheitseinstellungen wie Privatsphäre, Datenschutz und Altersbeschränkungen geprüft werden. Eine praktische Checkliste dazu steht im SCROLLER-Magazin bereit und ist weiter unten verlinkt.
Pädagogische Einschätzungen und Sicherheit nutzen


Gemeinsam starten und das Spiel zunächst zusammen ausprobieren. Beobachten, wie sich das Spielerlebnis anfühlt, und im Gespräch bleiben. Wenn Kinder später allein spielen, helfen regelmäßige Nachfragen wie „Wie war es heute, was hat dich gefreut oder geärgert?“ dabei, Interesse zu zeigen und Austausch zu fördern, ohne zu kontrollieren.
Spielen und begleiten
Mehr als Altersangaben: die Reife zählt

Die Altersfreigabe auf einer Spielepackung ist nur ein Richtwert. Sie beschreibt die Inhalte des Spiels, aber nicht, wie euer Kind sie erlebt. Beobachtet, wie euer Kind mit Spannung, Frust oder schwierigen Szenen umgeht. Spricht es offen darüber, was es im Spiel beschäftigt? Holt es sich Hilfe, wenn etwas unangenehm ist?

Ein emotional stabiles Kind von zwölf Jahren kann mit einem Spiel „ab 12“ gut umgehen, während ein anderes im gleichen Alter sensibler reagiert. Reife hat also weniger mit Zahlen zu tun als mit innerer Stärke und Selbstwahrnehmung. Entscheidend ist, wie sicher Kinder in ihren Gefühlen sind und wie gut sie sich selbst abgrenzen können.

USK, PEGI und pädagogische Einschätzungen

In Deutschland vergibt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) Alterskennzeichen, die angeben, ab welchem Alter ein Spiel freigegeben ist. Die Stufen lauten:
ab 0, ab 6, ab 12, ab 16 und ab 18 Jahren.
Geprüft wird dabei, ob Inhalte Kinder überfordern könnten, etwa durch Gewalt, Sprache, Themen oder Darstellung. Es geht also nicht darum, was Kindern gefällt, sondern was sie verkraften können.
Das PEGI-System gilt europaweit und verwendet ähnliche Altersstufen, ist in Deutschland aber rechtlich nicht verbindlich.

Ergänzend lohnt sich der Blick auf pädagogische Einschätzungen, etwa beim Spieleratgeber NRW. Dort wird bewertet, wie Spiele auf Kinder wirken, welche Lern- oder Sozialerfahrungen sie fördern und wo Begleitung sinnvoll ist. Solche Einschätzungen helfen, Potenziale und Risiken besser zu verstehen und die passende Wahl für das eigene Kind zu treffen.

Gemeinsam entscheiden, statt nur erlauben oder verbieten

Spiele auszuwählen ist kein einmaliger Akt, sondern ein Prozess. Kinder wollen mitreden, verstehen und Verantwortung übernehmen. Wenn Eltern gemeinsam mit dem Kind Entscheidungen treffen, stärkt es das Vertrauen und Kinder lernen, ihre Mediennutzung selbst besser einzuschätzen.
Ein gutes Spiel passt nicht nur zum Alter, sondern zur Lebenssituation, Stimmung und Neugier des Kindes.

Bevor ein Spiel gekauft oder heruntergeladen wird, lohnt sich ein gemeinsamer Blick in Trailer oder Let’s Plays. So entsteht ein realistischer Eindruck, ohne dass gleich gespielt wird. Kinder und Erwachsene können besprechen, was spannend wirkt, was überfordert oder was Fragen aufwirft. Das schafft gemeinsame Erfahrungsräume und öffnet Gespräche über Inhalte, Themen und Gefühle im Spiel.
Spielentscheidungen gemeinsam treffen
Wenn Kinder an der Auswahl beteiligt sind, verstehen sie Regeln besser und übernehmen Verantwortung. Ein Gespräch über Erwartungen und Grenzen („Was darf im Spiel vorkommen?“) hilft, Vertrauen aufzubauen.
Spielen begleiten, nicht nur erlauben

Eine gute Spielauswahl entsteht im Dialog. Wer hinsieht, zuhört und gemeinsam entscheidet, zeigt Vertrauen und Interesse. So lernen Kinder, Medien selbstbestimmt zu nutzen und Gaming wird zu einem gemeinsamen Erlebnis, das verbindet.

Das Ausdenken eines einfachen Spielverlaufs zeigt den Kindern, dass sie selbst Spiele aktiv gestalten können. Der Erwerb erster Programmierkenntnisse fördert und erweitert allgemeine Kompetenzen, die fächerübergreifend notwendig sind. So lernen die Kinder kreativ zu sein, strukturiert vorzugehen und Probleme zu lösen. Gleichzeitig kommt das Spielerische nicht zu kurz und der starke persönliche Bezug zu den Spielen motiviert die Kinder und gibt ihnen Erfolgserlebnisse.

Tipp: Wie wird ein Gaming-Account sicher eingerichtet?

In unserem SCROLLER - Das Medienmagazin für Kinder gibt es viele hilfreiche Tipps zum Thema Gaming für Kinder. Auch dabei ein ausführlicher Leitfaden und eine Checkliste zum sicheren einstellen eines Gaming-Accounts.
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Risiken

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