Mit diesen Worten beschreibt Jennifer Lufau, Gründerin von Afrogameuse, ihre Erfahrung in der Gaming-Welt. Sie kritisiert stereotype Darstellungen und setzt sich dafür ein, dass Schwarze Frauen, queere Menschen und People of Color in Spielen sichtbar und vielfältig repräsentiert werden.
Spiele sind längst Teil der Alltagskultur und spiegeln, wie Gesellschaft Vielfalt versteht. Obwohl heute etwa die Hälfte aller Gamer*innen weiblich ist, dominieren in vielen Spielen weiterhin weiße, männlich geprägte Figuren. Charaktere anderer Herkunft, mit Geschlechtsidentität oder Behinderung sind unterrepräsentiert oder klischeehaft dargestellt.
Auch hinter den Kulissen sieht es ähnlich aus: In der Spieleentwicklung arbeiten noch immer überwiegend weiße Männer. Doch langsam verändert sich etwas.
Indie-Studios wie Nodding Heads mit Games wie Raji: An Ancient Epic zeigen neue kulturelle Perspektiven. Große Titel wie Horizon: Zero Dawn mit der Heldin Aloy oder Baldur’s Gate 3 und Dragon Age mit frei wählbaren Identitäten und Beziehungen öffnen neue Räume.
Die Vielfalt wächst, aber sie braucht Begleitung: Kinder und Jugendliche sollten lernen, digitale Rollenbilder kritisch zu hinterfragen, denn Spiele prägen, was wir für normal, schön oder stark halten. Nicht jede Darstellung entspricht der Realität, und viele Geschichten mischen Fakten, Fiktion und Klischees. Es sit wichtig, dass Kinder lernen dies einzuordnen, zu vergleichen und eigene Werte zu entwickeln, dann fördert Gaming auch ein gesellschaftliches Bewusstsein.
Spiele sind mehr als Unterhaltung. Sie erzählen Geschichten, verhandeln Werte und laden dazu ein, sich selbst zu entdecken. Entscheidend ist, wie Vielfalt gezeigt wird.
Kinder sollten lernen, Klischees zu erkennen: Wer wird stark dargestellt? Wer muss gerettet werden? Wer darf entscheiden?
Wenn Eltern und Pädagog*innen solche Fragen stellen, fördern sie kritisches Denken und helfen, Fiktion von Realität zu unterscheiden.
So wird Gaming zu einem Ort, an dem Kinder Identität, Gerechtigkeit und Vielfalt spielerisch verstehen, statt unbewusst Stereotype zu übernehmen.
Wenn alle Kinder und Jugendlichen, egal welchen Geschlechts oder welcher Identität, in Spielen die gleichen Möglichkeiten bekommen, also zum Beispiel starke Rollen übernehmen, mutige Entscheidungen treffen oder sich selbst gestalten dürfen, entstehen neue Chancen fürs Lernen und fürs Selbstbewusstsein.
Ebenso wichtig ist, dass auch Alter und Neurodiversität sichtbar werden: Viele Spiele zeigen nur junge, perfekt angepasste Figuren. Doch Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Wahrnehmungen oder Fähigkeiten gehören zur Gesellschaft und damit auch in Games. Wenn Kinder erleben, dass Held*innen auch älter, sensibler oder anders wahrnehmend sein können und sie im Game unterschiedliche Rollen und Lebensrealitäten kennenlernen sehen sie die Welt offener und entwickeln ein gesundes Selbstbild, das über Klischees hinausgeht. Menschen wie Jennifer Lufau setzen sich dafür ein, dass Schwarze Frauen und andere marginalisierte Gruppen in der Game-Branche mitgestalten – in Entwicklung, Storytelling und Führung. Mehr Vielfalt in der Branche bedeutet vielfältigere Geschichten für alle.
Gaming zeigt, wie Geschichten wirken können: verbindend oder ausgrenzend. Wenn Spiele Vielfalt sichtbar machen, öffnen sie Räume für Empathie und Dialog. Kinder lernen: Jede Identität zählt, und niemand muss sich verstellen, um mitzuspielen.
Digitale Spiele gehören zum Alltag: gespielt wird mobil, an Konsolen oder PC und anderen Geräten. Gaming ist Teil unserer Kultur. Es erzählt Geschichten, schafft Freundschaften und lädt zum Ausprobieren ein.
Spielen ist Alltag
Ob offline oder online: Spiele fordern Kinder auf unterschiedliche Weise heraus. Wer die Unterschiede kennt, versteht besser, was Kinder am Spielen fasziniert, und kann sie dabei gut begleiten.
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