Digital nachhaltig in der Schule

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In der Bildungslandschaft haben sich unter dem Kürzel BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) Nachhaltigkeitsthemen einen festen Platz erobert. Dabei stehen „Green IT“ und „IT for Green“ besonders im Fokus. „Green IT“ bezeichnet Bestrebungen, IT umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. „IT for Green“ wiederum zeigt, wie mit Hilfe von IT unser Leben nachhaltiger werden kann. Gerade Bildungseinrichtungen stehen vor der Herausforderung, bei immer stärkerer Nutzung von Technologien beide Themenschwerpunkte zu integrieren, um einerseits ihre Bildungsziele zu erreichen und zugleich ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen zu erfüllen.

In vielen Bundesländen gibt es inzwischen Programme, in denen BNE und Globales Lernen fest verankert sind. „Kampagne Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ in NRW, die „Schulen des Globalen Lernens in der Lausitz“ in Brandenburg, Umweltschulen in Hessen, „Nachhaltigkeitsschulen“ in Thüringen, BNE-Schulen in Rheinland-Pfalz, Klimaschulen in Sachsen, Ökoschulen in Sachsen-Anhalt und Vereinigungen wie die UNESCO-Schulen oder der „Club of Rome“ fördern auf unterschiedlichen Ebenen mehr Nachhaltigkeit.

Doch auch die geschickte Nutzung von Technologie sollte sich parallel entwickeln. In den folgenden innovativen Ansätzen zeigen wir Erfolgsgeschichten aus Deutschland und Europa , die als Inspirationsquelle und Leitfaden für Bildungseinrichtungen dienen können.

Mitgemacht Mitgedacht - Beispiele in Deutschland

Das Johann-Michael Fischer-Gymnasium arbeitet daran, langfristig energieautark und klimaneutral zu werden und möchte damit eine Blaupause für öffentliche Gebäude erstellen. Im Rahmen des Projekts „JMF goes independent“ wird nicht nur CO2 reduziert und die Energiegewinnung optimiert, im Physikunterricht wurden sogar intelligente Fensterscheiben entwickelt, die UV-Licht in Strom umwandeln können. Auf ihrer zweijährlichen, von Schüler*innen organisierten Wissenschaftsmesse lassen sich sicherlich interessante Kontakte knüpfen und spannende Technologien ausprobieren.

„JMF goes independent“

Dieses praxisorientierte Bildungsprogramm lehrt Kinder und Jugendliche die Wertschätzung für Natur und Lebensmittel sowie die Grundlagen gesunder Ernährung. Schüler*innen bauen gemeinsam mit ihren Lehrkräften eigenes Gemüse an und werden zu Nachhaltigkeitsprofis und Ernährungsexpert*innen.

Gemüse-Ackerdemie

Die Schule wurde für ihr Tiny House Projekt als Energiesparmeister für Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Bei diesem Projekt bauten mehr als 120 Schüler*innen über mehrere Monate ein Tiny House auf dem Schulgelände.

Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark

In Blieskastel im Saarland haben Schüler*innen mit dem Microcontroller Calliope mini, einem Einplatinencomputer für Bildungszwecke, verschiedene Projekte umgesetzt: Sie bauten einen Batterietester, mit dem Akkus geprüft werden können und haben einen „digitalen Gärtner“ entwickelt, der die Intensität der Sonneneinstrahlung, die Temperatur und die Bodenfeuchte angibt. Direkte Verbindung zum Zustand der Umwelt schafft auch ihre Anlage zur Feinstaubmessung: Zusammenhänge von Feuerwerk und Luftqualität können online direkt nach der Silvester-Nacht verfolgt werden, Verhalten entsprechend reflektiert und angepasst werden.

Prima-Klima-Kids

Der verantwortungsvolle Umgang miteinander sowie mit technischen Geräten ist am Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg zum Selbstverständnis geworden: Unter dem Motto #machhaltigkeit wurden alltägliche Vorgänge wie das Kopieren auf Ressourcenschonung ausgerichtet. Die Schüler*inneninitiative setzt sich für Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach ein, für dein deutliches Senken der Heizkosten im Schulgebäude, intelligente Lichtnutzung, die Kontrolle von Standby Modi an Steckerleisten und für umsichtige Mülltrennung. Energie-Mentor*innen fungieren als Multiplikator*innen für das Erlernte und maximieren damit Zugänglichkeit, Partizipation und Impact – gelebte BNE mit Vorbildcharakter.

Machhaltigkeit

Die Berufsbildenden Schulen I Uelzen stellen auf ihrer Plattform BNE alle Projekte vor, die im Rahmen ihres schulischen Aktionsplans umgesetzt werden. Schüler*innen bearbeiten dazu in Bereichsteams spezifische Problemstellungen im Spannungsfeld nachhaltiger Entwicklung und ihrer Berufsgruppen. Auf der Plattform finden Sie spannende Impulse, Berichte sowie Präsentationen der Projektergebnisse, die zum Teil mit Partnern aus der Wirtschaft durchgeführt werden.

Virtuelle Plattform BNE

Greenpeace engagiert sich stark im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Sie bieten ein breites Spektrum an analogen und digitalen Bildungsmaterialien sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte. Eines ihrer Projekte, "Schools for Earth", richtet sich an alle Schulen in Deutschland und hat mit 18 Pilotschulen begonnen. Es zielt darauf ab, BNE im Unterricht und im Schulalltag zu integrieren.

Schools for Earth

Über den Tellerrand - Beispiele aus Europa

UN-Planspiele, sie sogenannten "Mini-MUNs" bringen die Weltpolitik ins eigene Klassenzimmer. Statt regulärem Unterricht werden die Schüler*innen so selbst aktiv und für einen Tag zu jungen Nachwuchsdiplomat*innen, gerne auch im Bereich Nachhaltigkeit und IT for Green. Mini-MUNs werden meist in Schulen angeboten für Klassen, Kurse oder einen ganzen Jahrgang und dauern von zwei Schulstunden bis zu einem ganzen Projekttag.

model-un.de

Die Förderung einer Kultur der Nachhaltigkeit beginnt in Norwegen in der Schule. Bildungsprogramme, die sich auf Umweltbewusstsein und nachhaltige Entwicklung konzentrieren, sind ein wesentlicher Bestandteil des Lehrplans. Darüber hinaus engagieren sich zahlreiche kulturelle Institutionen, Museen und NGOs in der Aufklärung über Nachhaltigkeit und bieten Plattformen für den Austausch und die Diskussion über grüne Themen.

Ein konkretes Beispiel für ein nachhaltiges Schulprojekt in Norwegen ist die Torvbråten Grundschule. Diese Schule ist ein Paradebeispiel für nachhaltiges Design und wurde mit dem Nordic Swan Eco-Label ausgezeichnet, einer Anerkennung für Umweltexzellenz.

Norwegen

Klimawandel und Nachhaltigkeit als Schulfach: Italien hat als erstes Land "Klimawandel und nachhaltige Entwicklung" als reguläres Schulfach eingeführt, das von der ersten bis zur 13. Klasse gelehrt wird. Das Bildungssystem soll Umwelt und Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen, wobei Kinder zwischen sechs und elf Jahren sich mit Geschichten über verschiedene Kulturen und ihrer Beziehung zur Umwelt auseinandersetzen und ältere Schüler*innen mehr technisches Verständnis zum Klimawandel erlangen.

Italien

Es lohnt sich, schon heute über weitere Projekte im Bereich BNE nachzudenken. Ob mit CO2 Sparscouts, Nachhaltigkeitsdetektiv*innen oder jungen Green-Pioneers, wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer eigenen Projekte und Freude im nachhaltigen Umgang mit digitalen Technologien.

Weiterlesen im Dossier "Bildung für nachhaltige Entwicklung"

BNE verbindet Bildung und nachhaltige Entwicklung und hat zum Ziel, junge Menschen mit Wissen und Kompetenzen auszurüsten, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Digitale Technologien in der BNE

Niemand ist perfekt, aber wir alle können es besser machen: Über ihre kleine "Sünden" finden wir nachhaltigere Alternativen. Mehr Nachhaltigkeit jetzt

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