BNE verbindet Bildung und nachhaltige Entwicklung und hat zum Ziel, junge Menschen mit Wissen und Kompetenzen auszurüsten, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Trotz Herausforderungen, besonders in der digitalen Bildung, liegt der Schlüssel zur Veränderung in unseren Händen. Unser Themendossier soll anregen, gemeinsam eine inspirierende, nachhaltige Bildungszukunft zu schaffen!
Die Frage nach nachhaltigeren Lösungen begegnet uns täglich in allen Lebensbereichen. Aufhalten der Klimakatastrophe und Energiekrise, Bekämpfung von Ungleichheiten und Armut, Förderung von Menschenwürde und Wirtschaftswachstum sind nur einige der notwendigen Nachhaltigkeitsziele (SDGs, Sustainable Development Goals), um ein langfristiges, soziales, gesundes und ressourcenschonendes Leben auf der Erde zu ermöglichen. Ein Schlüsselfaktor für die Erreichung der SDGs ist es, Menschen mit Wissen und Handlungskompetenzen auszustatten. Entsprechend wird Bildung eine besondere Bedeutung beigemessen, insbesondere der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Was bedeutet BNE
Der deutsche Umsetzungsplan im Nationalen Aktionsplan Nachhaltigkeit (NAP BNE) wurde 2017 entwickelt und wird seitdem kontinuierlich angepasst. Eine zentrale Aussage zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lautet:
„Schule hat die Aufgabe, die junge Generation zu befähigen, ihre Gegenwart auch im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft zu gestalten. Viele Schulen nehmen diesen Auftrag bereits an und streben an, zu glaubwürdig handelnden Einrichtungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu werden. Dies setzt auf die gemeinsame Verantwortung der Schule und des Trägers für die pädagogische Arbeit und den Betrieb der Einrichtung. Förderlich ist auch die Öffnung von Schule zu dem sie umgebenden Nahraum, insbesondere die Kooperation mit außerschulischen Bildungsträgern.“ (KMK, 2023)
Status Quo der BNE in Deutschland
Die zunehmende Digitalisierung der Schulen bringt in dieser Hinsicht neue Herausforderungen mit sich, da digitale Technologien nicht per se nachhaltig sind, sondern im Gegenteil zunächst neue Ressourcen erfordern und andererseits für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele unabdingbar sind.
Laut Kurzbericht des Nationalen Monitorings Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf Basis einer Befragung von > 3.000 Jugendlichen und Lehrkräften (Grund und Brock, 2022)
... sehen sich derzeit weniger als ein Viertel der Jugendlichen durch formale Bildung in die Lage versetzt, wirksam zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen beizutragen.
... sich Lernende und Lehrende deutlich mehr BNE-Bezug wünschen, sollte die Unterrichtszeit mit Nachhaltigkeitsbezug von derzeit 14% auf bis zu wünschenswerte 50% steigen.
... Lehrende sind nur unzureichend auf die Anforderungen von BNE vorbereitet, 2/3 von ihnen sind BNE in ihrem eigenen Lehramtsstudium noch nie begegnet.
Zugleich gibt es eine Vielzahl von Netzwerken und aktiven Schulen, die BNE schon jetzt als wesentliches Gestaltungselement ihrer Bildungsarbeit begreifen und beispielhaft zeigen, wie wir gemeinsam unsere Zukunft nachhaltiger und inklusiver gestalten können.
Genau hier möchten wir mit unserem Themendossier anknüpfen und Pädagog*innen Handlungsempfehlungen und Umsetzungsimpulse an die Hand geben, um sich stärker für ein nachhaltigeres Lehren und Lernen mit digitalen Technologien einzusetzen. Mit Hintergrundinformationen, Interviews und niedrigschwelligen, teils spielerischen Materialien geben wir Orientierung und erleichtern gleichzeitig den Einstieg in das spannende Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zentrale Fragestellungen sind:
Die digitale Transformation von Bildungseinrichtungen sollte nachhaltige Praktiken als Leitprinzipien integrieren, um ökologisch verantwortungsvoll zu handeln. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass alle Schüler*innen Zugang zu digitalen Ressourcen haben und diese auch zur Entwicklung sozialer Kompetenzen dienen. So können Tools wie etwa virtuelle Klassenräume, digitale Breakouts oder QR-Code-Rallyes gezielt eingesetzt werden.
Digitale Technologien können Lehr- und Lernprozesse erheblich beeinflussen, indem sie den Zugang zu Informationen erleichtern, kollaboratives Arbeiten fördern und individuelle Lernwege ermöglichen. Die Frage ist, wie Technologie eingesetzt werden kann, um Lehrer*innen, Schüler:innen und Bildungseinrichtungen insgesamt effektives und ressourcenschonendes Lernen zu ermöglichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Angebote inklusiv und zugänglich bleiben.
Der „intelligente“ Einsatz digitaler Technologien bezieht sich hier auf die Nutzung dieser Werkzeuge in einer Weise, die pädagogisch sinnvoll, ökologisch nachhaltig und inklusiv ist. Es geht also darum, welche Technologien (z.B. KI, VR, Cloud Computing) den größten positiven Einfluss auf die Bildung haben können und wie diese intelligent und ethisch vertretbar in den Lernprozess integriert werden können.
Bildung für nachhaltige Entwicklung erfordert einen koordinierten Ansatz, bei dem sowohl institutionelle Akteure als auch Einzelpersonen eine Rolle spielen. Institutionelle Akteure können Rahmenbedingungen und Strukturen unter Beachtung der Nachhaltigkeitsziele schaffen, während Individuen (Lehrkräfte, Schüler:innen, Eltern) diese Strukturen mit Leben füllen und den Wandel vor Ort gestalten. Beide Ebenen sind für die erfolgreiche Umsetzung von BNE unverzichtbar.
Die Ausrichtung schulischen Lernens auf Nachhaltigkeit ist entscheidend, um Schüler*innen nicht nur Wissen, sondern auch Werte und Handlungskompetenzen für eine nachhaltige Zukunft zu vermitteln. Es geht um konkrete Strategien und Methoden, um nachhaltige Entwicklung gemeinsam im Schulalltag zu verankern und Schüler:innen dazu zu motivieren, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in konkrete Handlungen umzusetzen.
Der Schlüsselfaktor in einer zunehmend digitalen Welt bleiben ganz sicher Menschen, die mit fundiertem Wissen ausgestattet und durch eigenes Handeln in ihren Kompetenzen gestärkt Bildung für nachhaltige Entwicklung als festen Bestandteil ihrer Bildungsarbeit verstehen.
Es ist unsere gemeinsame Verantwortung und zugleich eine inspirierende Herausforderung, die nächste Generation zu befähigen, eine Zukunft zu gestalten, die digital, nachhaltig, gerecht und inklusiv ist. Jeder Schritt, den wir heute in Richtung einer umfassenden und nachhaltigen Bildung gehen, ist eine Investition in eine Welt, in der Bildung nicht nur informiert, sondern transformiert; in der Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern zu engagiertem Handeln anregt.
Weiterlesen im Dossier "Bildung für nachhaltige Entwicklung"
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